Sonntag, 1. November 2009

Gefüllte Stubenküken


Bei einem ganz normalen Einkauf an einem ganz normalen Samstag kam unnormal viel, besonders leckeres Fleisch mit uns nach Hause. Wäre es nicht eindeutig tot, hätte ich gesagt, es sei uns von alleine zugesprungen.
Heute sollten zuerst die beiden Stubenküken vorne rechts mit liebevoller Zubereitung geehrt werden.
Nachdem die 2 Stubenküken schon da sind, brauche ich für die Füllung noch

2 Scheiben Toast, 1cm gewürfelt,
2 Eier,
5 Schalotten, fein gewürfelt,
1 Handvoll getrocknete Steinpilze - in Wasser einweichen. Jetzt! Dann klein schneiden,
2 Stengel Petersilie, gerupft und gezupft,
2 Scheiben Schinken, auch klein geschnitten,
Salz, Pfeffer, edelsüße Paprika

und als Zubehör zum bardieren, dressieren, marinieren, ...ieren

2 EL Quittengelee,
2 EL Butter,
10 Scheiben Bacon,
2 Suppenkellen Gemüsebrühe (frisch und ungesalzen hatte ich zufällig sowieso gerade im Nachbartopf),
2 Scheiben Schinken,
Salz, Pfeffer, edelsüße Paprika, Zahnstocher, Küchengarn

Während die Zwiebeln erst in Butter schwitzen und anschließend mit den Steinpilzen inklusive Einweichwasser etwas köchelnd ihren Geschmack konzentrieren, kommen die anderen Füllungszutaten in eine Schüssel. Dort warten sie. Sie warten, bis in der Kasserolle das Wasser weitestgehend entwich und die Zwiebelpilzmasse dazu kommt.

So wie auf dem Bild rechts stelle ich mir eine schöne Stubenkükenfüllung vor. Jedenfalls sah meine genau so aus.

Die jungen Hühner wasche ich nochmal kurz aus, trockne sie ab und pfeffersalze sie in- und auswändig. Von der Füllmasse stopfe ich die Bäuche prächtig prall, verschließe mit je einem Zahnstocher und decke die Vorderseite sorgfältig mit Speckscheiben ab. Über den Rücken lege ich nur eine längs. Ich habe dann versucht, das richtige Verschnüren aus den Anleitungen der "Großen Kochschule" und der "Teubner Küchenpraxis" zu mitteln. Mit zwei, drei Extrawindungen mehr hielt alles schließlich einigermaßen zusammen. Stolz rief ich in nebensächlichem Tonfall meiner Frau zu, dass die Küken nun fachgerecht bardiert und dressiert seien.
Erst jetzt beschloss ich, die herrliche Haut zu glasieren. Spontan erwärmte ich je zwei EL Butter und Quittengelee in einer Tasse, rührte noch einen halben TL Paprikapulver drunter und bestrich die Tiere damit. Nebeneinander bäuchlings in eine Eisenpfanne gelegt kommen sie für etwa 15 Minuten in den auf 220 Grad vorgeheizten Backofen. Ist die Rückseite hübsch braun, können sie gewendet werden. Mit Glasur bauchpinseln und etwas Brühe angießen, damit der gutegutegute Bratensatz nicht verbrennt. Nach weiteren 15 Minuten habe ich den Speck entfernt, damit auch die Bauchseite noch etwas bräunt. Noch eine Viertelstunde und ich beschloss, dass das Fleisch nun gar aber noch saftig sein müsse. Während die zwei Tiere auf vorgewärmten Tellern warteten, löschte ich den Bratensatz mit etwas Wasser ab und montierte den entstandenen Fond mit Butter. Für solche Zwecke habe ich immer ein Tellerchen mit Butterstückchen im Eisfach.

Von der Füllung blieb übrigens noch eine Menge übrig. Ich habe sie als kleine Fladen in einer Pfanne angebraten. Mehr würde ich als Beilage nicht empfehlen. Unser Kürbisrisotto vom Vortag schmeckte zwar gut dazu, aber er war schlicht zuviel.



Es hat geschmeckt. Wirklich.


Und wenn ich das Bloggen gelernt haben werde, werde ich nicht mehr so viel in den Zeiten wechseln. Wirklich. Vielleicht.


1 Kommentar:

ostwestwind hat gesagt…

Alles eine Betrachtung aus der höheren Warte ...