Mittwoch, 27. Mai 2009

Lissabon


Seit dem 28.03.2009 darf ich mich nun Ehefrau nennen. Diese Tatsache erfüllt mich mit Stolz, unbändiger Freude und vollkommenen Glück! Aber das soll hier kein romantischer Hochzeitsbericht werden, sondern eine kleine Erinnerung an unsere wundervollen Flittertage in der wundervollen Stadt Lissabon.

Wir haben lange hin und her überlegt, welche Stadt UNSERE Stadt werden soll.
Paris zu kitschig. Venedig zu romantisch. Rom zu viel Kultur. London zu kalt. In der engeren Auswahl waren dann Barcelona und Lissabon. Da wir aber beide noch nie in Lissabon waren und nur Gutes gehört hatten, fiel die Entscheidung dann nicht mehr schwer. Portugal wir kommen!


Am 02. April ging es los. Auf uns warteten 10 Tage Sonne, viel altes Gemäuer und die wahrscheinlich leckersten Vanilletörtchen der Welt! Ja, die Pasteis de Nata hatten es uns wirklich angetan. Zu unserer großen Freude gab es sie auch an jeder Ecke im praktischen 6er Pack.


Unser erster Spaziergang führte uns durch pitoreske Gassen direkt zum Castelo de Sâo Jorge. Eine Bilderbuchburg mit echten Türmen und Zinnen erwartete uns. Wir erkundeten jeden Winkel, erklommen jeden Turm und genossen die tolle Aussicht auf die roten Dächer Lissabons.

Am nächsten Tag ging es mit der Electrico 28 durch die Straßen. Unser Ziel war der wunderschön angelegte Botanische Garten.


Am Sonntag hatten wir das Glück, auf einen kleinen Kunsthandwerkermarkt im Jardim da Estrela zu stoßen. Die Stände waren fröhlich bunt und von selbstgemachtem Schmuck über Taschen bis hin zu Bildern wurde alles feil geboten.


Die nächste Tour führte uns zum Friedhof Prazeres, dort erwarteten uns teils verfallene oder verlassene Grabhäuser mit verrosteten, offenen Türen. Der freie Blick auf verwüstete Grabstätten ließ uns einen Schauer über den Rücken laufen. Hier will keiner freiwillig auch nur eine Nacht verbringen.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Kultur. Wir unternahmen einen Tagesausflug nach Belém. Das Kutschenmuseum ist einen Besuch wert, auch wenn die Zeit knapp ist.
Es gab so viel zu sehen. Der Padrao dos Descobrimentos ragt Ehrfurcht erregend in die Höhe. Die Aussicht von dort oben ist gigantisch. Links ein kleiner Yachthafen, rechts der Torre de Belém.


Auch das Hieronymitenkloster ist beeindruckend. Nicht ein Stein gleicht dem anderen.
Man entdeckt Blumenranken, verspielte Ornamente, Masken und Tiere.
Die Atmosphäre im Innenhof gleicht einem orientalischen Palast.


Besonders zu erwähnen sind noch die Vanilletörtchen, hier Pasteis de Belém genannt.
Sie werden traditionell in einem uralten Steinofen gebacken und noch lauwarm verkauft. Bessere Törtchen aß ich nie! Also lasst Euch nicht von den Tourischlangen abhalten. Es lohnt sich.


Das ehemalige EXPO Gelände war unser nächstes Ziel. Hier gibt es eine wunderschöne Uferpromenade zum Flanieren und Verweilen. Das Oceanário de Lisboa, eines der größten Aquarien Europas, besuchten wir natürlich auch und bewunderten Hai, Mondfisch und vielerlei anderes Getier. Toll!

Der letzte Kulturtag führte uns nach Sintra. Der Paco Real/ Nationalpalast überraschte mit seinen zwei riesengroßen, kegelförmigen Schornsteinen, die schon damals als Dunstabzugshauben dienten. Ganz schön clever, die Lissaboner!
Das eigentliche Ziel aber war der Palácio de Pena. Ein Märchenschloß, welches wir durch einen wunderschön angelegten Park, wohl eher Wald, erreichten. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein "Ticket total" zu kaufen, damit hat man Zutritt in den Park und kann das Schloß auch innen besichtigen. Hier hat man das Gefühl, dass die Königsfamilie gerade erst ausgezogen ist.






Und da wir uns auch gern kulinarisch verwöhnen lassen, sind wir jeden Abend Essen gegangen. Die vielen Treppen konnten uns nicht abschrecken.

Hier unsere Tipps:


Cantinha do Bem-Estar - Rua Norte, 46
*pünktlich kommen, winzige Gaststube, tolle Atmosphäre

Cerrejaria Trindade - Rua Nova da Trindade, 20c
*ab sieben wird es sehr voll, tolles traditionelles Essen der gehobenen Klasse

Pôe-te na bicha - Tvaressa da Agua da Flor, 36
*erstaunlich leer, fantastisches Essen

1° de Maio - Rua da Atalaia, 8
*typische Landesküche

Besonders zu empfehlen sind natürlich die Fischgerichte. Auch an den Stockfisch sollte man sich ran trauen. Im Cerrejaria Trindade gibt es 8 verschiedene Varianten, als Auflauf mit Kartoffeln und Soße fand ich ihn besonders lecker.

Fazit - Lissabon ist traumhaft und 10 Tage reichen kaum aus, um alles zu sehen. Wir kommen auf jeden Fall wieder!

1 Kommentar:

Sabrina hat gesagt…

Lissabon ist wirklich hübsch. Ich war vor 3 Jahren mal für ne Konferenz mit anschließendem Kurzurlaub da.
In der Cerrejaria Trindade hätte ich mich in den Balcalhau a bras reinlegen können :)
Und im 1° de Maio hab ich den wohl besten Thunfisch meines Lebens gegessen -und dazu ein Bohnenknoblauchpürree *hmm*
Dein Pasteis- Rezept werd ich ganz bald mal nachmachen